Lage und Entstehung des Reliefs der Lüneburger Heide

Lage
Die Lüneburger Heide ist ein Teil der norddeutschen Geestlandschaft (Geest: Altmoränenlandschaft) und umfasst insgesamt etwa 7 200 km². Sie ist eine Massenerhebung, die sich mit zum Teil recht stark betonten Steilhängen aus den flacheren Nachbarlandschaften erhebt. Eine genaue Abgrenzung der Lüneburger Heide ist schwierig, da sie in früherer Fachliteratur unterschiedlich abgegrenzt war. Nach der „Naturräumlichen Gliederung Deutschlands“ werden ihre Grenzen gebildet durch: das Urstromtal der Elbe im Norden, das Urstromtal der Aller im Süden, die Stader Geest im Westen und die Altmark im Osten. Weiterhin lässt sich die Lüneburger Heide in 5 Teilgebiete einteilen: die Hohe Heide (Wilseder Berg, Endmoränen), die Südheide (Sand), die Ostheide (End- und Grundmoränen), das Uelzener Becken (typische Grundmoränenlandschaft mit vergleichsweise fruchtbarem Boden durch ausgedehnte lößähnliche Flottsandvorkommen) und die Luheheide (flachwellige Grundmoränenplatten, Endmoränenreste).

Entstehung
Die Oberflächenformen der Lüneburger Heide entstanden als glaziale Serie während der Saale- und der Weichsel-Kaltzeit. Während der Saale-Kaltzeit lagerten die Gletschermassen Sand-, Geschiebe- und Geröllmassen ab. Durch die mehrmals vorstoßenden Gletscher wurde die Landschaft immer wieder umgeformt, da die Schmelzwassersedimente früherer Saale-Kaltzeit-Stadien später von einem neuen Gletscher überlagert und dadurch zu einem Höhenzug zusammengeschoben wurden. Der vermutlich auf diese Weise entstandene Haupthöhenzug (Schwarze Berge – Wilseder Berg – Lüßplateau – Sprakensehler Berge) teilt die Lüneburger Heide in zwei geologisch-geomorphologische Haupteinheiten: – in die Parallelrückenlandschaft der Nord- und Hochheide – in die ausgedehnten Sanderflächen der Südheide. Außerdem entstand das Urstromtal der Aller.

Während der Weichsel-Kaltzeit wurden die saalezeitlichen Moränen erniedrigt, es entstanden u.a. Trockentäler, Flugsand- und Binnendünenaufwehungen und Schotterdecken in den Flusstälern. Außerdem bildeten sich im Lee (Windschatten) der Höhenzüge Flottsande. Auch das Urstromtal der Elbe geht auf diese Zeit zurück. Die feineren Bodenbestandteile wurden durch Regen, Schmelzwasser und Wind weiter verteilt, die heutige Oberflächenstruktur bildete sich heraus.

Als die Gletscher abschmolzen, bildete sich bei subarktischem Klima eine Tundrenlandschaft, die sich mit zunehmender Erwärmung in lichte Wälder verwandelte: zuerst kamen Birke, Kiefer, Espe und Salweide (Birkenzeit), dann Eiche und Erle (Eichenzeit) und schließlich die Rotbuche (Buchenzeit). Es bildeten sich für die unterschiedlichen Standorte charakteristische Waldgesellschaften, d.h. die natürliche Vegetation der Lüneburger Heide ist ein artenreicher Mischwald.