Der Verarmung der Landbevölkerung, den rücksichtslosen Waldrodungen und den ausbeuterischen Wirtschaftsformen wollte man entgegenwirken. Die Verkoppelung und die Gemeinheitsteilungsordnung von 1802 waren erste Schritte der Agrarreform gewesen. 1830 wurde der „Land und forstwirtschaftliche Provinzialverein“ gegründet, der sich mit der Intensivierung der Landwirtschaft und der Aufforstung beschäftigen sollte.

  1. Intensivierung der Landwirtschaft: Rationelle Methoden für die Landwirtschaft wurden eingeführt. Um die Düngung mit Plaggenstreu zu beseitigen wurden Gründünger und Mergel eingeführt. Der Ackerbau wurde durch verbesserte Fruchtfolgen und Sortenwahl intensiviert. Die Kartoffel und die Zuckerrübe gewannen mehr und mehr an Bedeutung. Die Zucht von Schafen war unrentabel geworden, daher spezialisierte man sich auf Schweine- und Rinderhaltung. Durch die Einführung des Mineraldüngers, eine ganz wichtige Erneuerung, konnten die Podsolböden wieder ertragsreicher gemacht werden. Marktwirtschaftliche Gedanken ließen die Bedeutung der Subsistenzwirtschaft verkleinern. Kulturtechnische Erneuerungen (Dampfpflug) erleichterten die Auflockerung und somit die Bewirtschaftung der Böden. Die harte Ortsteinschicht der Podsolböden konnte mit dem Dampfpflug gebrochen werden.
  2. Aufforstung: Die Planung der Aufforstung der Heide sollte von Kommissionen durchgeführt werden. Die Bauern widersetzten sich zunächst dem Gedanken der Aufforstung, da sie daran gewöhnt waren, ihr Vieh mit Waldstreu der Heide zu füttern. Darum versuchten die Kommissionen die Aufforstung durchzusetzen, indem sie den Bauern ein Darlehen gewährten, womit sie das Futter für das Vieh bezahlen konnten. Als Gegenleistung sollten sie ihr Land aufforsten lassen. Dieses stand solange unter Aufsicht, bis sie das Darlehen zurückgezahlt hatten. Aufgrund der extremen Bodenverhältnisse, forstete man mit Kiefern auf. Sie haben eine hohe Speicherkapazität für Wasser, und ihre langen Wurzeln reichen bis zu den nährstoffreicheren Zonen des Podsolbodens. Aufgrund der schlechten Zersetzbarkeit der Nadelblätter bildet sich ein humushaltiger Oberboden. Die Nachteile der Kiefernbestände liegen einerseits in der erhöhten Brandgefahr und andererseits sind sie stärker dem Schädlingsbefall ausgesetzt. Als Gegenmaßnahme pflanzte man Laubbäume wie z.B. Traubeneiche, Buche und Douglasie an, um den Schädlingsbefall zu mindern.

Das heutige Landschaftsbild der Lüneburger Heide wird von Wäldern und Äckern bestimmt.